Das Ziel vor Augen
Der Sommer ist in vollem Gang und aus allen Ecken der Republik werden Wallerfänge gemeldet. Ich hatte ein paar Tage frei und wollte diese Zeit nutzen, um mich auf eine für mich besondere Reise zu begeben.
Mein Ziel war die schöne Spree im Land Brandenburg. Seit vielen Jahren habe ich dort Kontakte mit guten Freunden, doch nie war Zeit, um auch den dortigen Welsen mal auf den Zahn zu fühlen. Drei Tage sind nicht gerade viel, um in einem Neuen bzw. für mich fremden Gewässer mein Vorhaben umzusetzen. Ich verabredete mich mit meinem Kumpel Denny, der dort aufgewachsen ist und weiß, wo wir Angelscheine usw. besorgen können.
Eine gute Planung ist für eine Short-Session eine gute Ausgangslage. Mit dem richtigen Material im Gepäck sollte mein Plan doch umzusetzen sein. Also: ein Schlauchboot, Echolot, Zelt, Schlafsack, Liege und zwei Black Cat Cat Buster III ins Auto und los! 550 km lagen vor mir und mir gingen schon auf der Anreise einige Dinge durch den Kopf. Lasst uns angeln!
Nach fünf Stunden Autofahrt bin ich endlich am Ziel. Denny erwartet mich schon und nach einer Tasse Kaffee sollte es auch gleich losgehen. Das Wetter war zu dieser Zeit alles andere als sommerlich: es regnete in Strömen. Wo ist die Sonne denn nur hin? Wenn die Zeit drängt, kann man auf solche Gegebenheiten keine Rücksicht nehmen.
Die erste Nacht ging es an einen See, der mit einem Kanal mit der Spree in Verbindung steht. Der Regen hatte sich inzwischen in einen englischen Landregen verwandelt und es regnete die ganze Nacht hindurch. Das Gewässer hatte kaum Strömung und ist im Durchschnitt auch nur 1,5 m tief. Nicht gerade die besten Voraussetzungen dachte ich, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
In der Die Nacht blieb ruhig, keine Aktion. Wir fischten von 21 Uhr bis zum nächsten Morgen gegen 6 Uhr. Nach einem ordentlichen Frühstück entschlossen wir uns, die Location zu wechseln.
Auf einem anderen Platz fischten wir auf einem anderen Platz auf Grund und ich entschied mich, hier die Haarmontage mit einem 58 kg Mono zu verwenden. Als Köder dienten uns gefangene Brassen und Plötzen aus dem dortigen Gewässer. Diese mussten selbstverständlich tot angeködert werden, so dass ich auf die Strömung setzte, um meine Montage zu präsentieren. Gegen 23.30 Uhr kam der erste Biss auf eine Plötze. Der Anschlag sitzt und es kam ein schöner Brandenburger Wels im Schein meiner Kopflampe zum Vorschein. Ich war zu diesem Zeitpunkt echt super zufrieden, es hat geklappt! Nicht gerade der Größte, aber darauf kommt es mir nicht an. Ich habe meinen Zielfisch erwischt, nur das zählt.
Auch am zweiten Tag wurden wir vom Regen verfolgt und es waren nicht gerade die besten Stunden, um dort auf Wels zu fischen. Nach einem Foto packten wir unsere Sachen zusammen, um uns für die letzte Nacht neu aufzustellen.
Auch der dritte Tag brachte uns jede Menge Regen. Denny und ich waren aber vom Welsfieber gepackt und so ging es am letzten Abend wieder ans Wasser, diesmal an einen Kanal der mehrere Seen miteinander verbindet. Die Montagen brachten wir mittels Schlauchboot aus. Da sich auf dem Kanal viele Boote bewegen, entschied ich mich für die Grundmontage und der Haarmethode. Es war ein schöner warmer Sommerabend und ich war sehr zuversichtlich, dass es heute eine Aktion geben müsste.
Die erste Nachthälfte blieb ruhig, als mich in der zweiten Hälfte gegen 4 Uhr der Black Cat Bissanzeiger aus dem Schlaf riss! Die Rute stand ohne Krümmung im Rutenhalter und ich versuchte sofort einen Kontakt zum Fisch herzustellen. Nach ein paar Kurbelumdrehungen an der Fin Nor spürte ich einen Ruck, Anschlag und hängt! „Denny“ rief ich, „Wir haben einen am Band!“ Auch dieser zweite Waller hatte eine sehr schöne Zeichnung und ich war mehr als zufrieden mit unserem Kurzansitz bei diesem Wetter!
Alles richtig gemacht, dachte ich und es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich mit meinem Kumpel Denny im Land Brandenburg auf die Barthelträger einen Ansitz mache. An dieser Stelle nochmal einen Dank an meinen Kumpel Denny, wir sehen uns wieder!
Euer Ingo Kuprian