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Legal zum Waller

Beim Benefizangeln am Forellenpark Quellental gab es im Mai einen Gutschein für ein Waller-Seminar direkt am Wasser zu gewinnen: ein gesamtes Wochenende, wo der Zielfisch Wels im Vordergrund stehen sollte und natürlich das komplette Wallertackle von Black Cat zur Verfügung gestellt wird. Gewinner war damals Adem, der zusätzlich Sebastian als Begleitperson mitnahm. Timo und ich planten die Tour mit den Jungs im Vorhinein ausgiebig, wo es unter anderem darum ging, an welchem Gewässer wir die Wallertour durchführen und was dort benötigt wird. Schließlich war das die erste Wallertour für die beiden.
Wallerangeln auf legalem Weg war wie immer für uns das Motto, was dieses Mal bedeutete, dass wir an dem gewählten Gewässer nur von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fischen durften. Dadurch waren die Vorzeichen natürlich alles andere als einfach bei den Bedingungen im August, denn schließlich lagen die Wassertemperaturen jenseits der 20°C Marke und der Wasserstand war ebenfalls unter normal gesunken. Es waren also Voraussetzungen, bei denen die Waller eigentlich nachts zu überlisten sind, aber wir mussten uns ganz einfach etwas einfallen lassen, wie wir dies auch am Tag bei der Hitze bewerkstelligen konnten.
Der nächste Waller-Workshop stand also an, bei dem Timo und ich den Wallerneulingen alles über den größten einheimischen Raubfisch sowie die Angel-Strategien zum Erfolg erklärten.

Tag 1 des Waller Workshop – Start nach Maß
Timo und ich kamen bereits gegen 0 Uhr von Donnerstag auf Freitag am Gewässer an, nahmen die aktuellen Bedingungen nochmals genauestens unter die Lupe und bereiteten alles für die Ankunft der Jungs in den frühen Morgenstunden vor. Kurz vor 8 Uhr trafen Adem und Sebastian schließlich voller Vorfreude ein. Ich setzte von einer Halbinsel mit dem Schlauchboot über, wo ich sie in Empfang nahm und sofort mit ihnen gemeinsam das Auto entlud, so dass wir in zwei Fahrten alles zum Angelplatz buxierten.
Nach dem Aufbau ging es gleich ans Eingemachte und Sebastian übte sich an seinem ersten Wallervorfach, denn wir hatten zuvor bereits eine große Brasse überlistet, die im Setzkescher auf ihren Einsatz wartete. Als ehemaliger Karpfenangler ging es ihm leicht von der Hand und schell war die erste Bojenmontage gesetzt. „Falls da gleich ein Biss kommt und das Vorfach nicht hält, bist du schuld!“ scherzte ich mit Sebastian.
Jetzt hieß es allerdings erst einmal so schnell wie möglich zu feedern, um weitere Köderfische zu bekommen, so dass wir zum einen weitere Wallerruten auslegen konnten und zum anderen Reserveköderfische besaßen.
Adem zeigte uns, dass er nicht nur Forellenfischen beherrscht, sondern war maßgeblich daran beteiligt, dass wir schnellstens zwei weitere Wallerruten ins Wasser bekamen.
Jetzt hieß es warten, feedern und generell über das Wallerangeln zu fachsimpeln, ehe gegen 16 Uhr eine der beiden Bojenmontagen ungewöhnliche Aktivitäten aufwies. Sekunden später knallte die Pose mit einem Schlag unter Wasser, die Reißleine wurde gesprengt und Adem setzte zum Anhieb an! Auf ging’s zum drillen in das Mission Craft Schlauchboot und wir fuhren dem Fisch entgegen. Als wir uns schließlich über dem Wels befanden, saß Adem mit einer krummen Battle Cat Buster sowie einer verzerrten Miene zwischen Timo und mir. Anfangs sah alles danach aus, als ob ein kleiner bis mittlerer Wels den Köder nahm, denn der Fisch ließ sich erstaunlich schnell Richtung Oberfläche befördern.
Jetzt begann allerdings der Tanz, denn der Wels tauchte umgehend wieder ab und zog das Schlauchboot Minuten lang hinter sich her, als ob er anfangs gar nicht bemerkte, dass er am Haken hängt. Bei jedem Versuch ihn wieder hochzupumpen, setzte der Fisch zu einer erneuten Flucht an, die jedes Mal die Bremse der BC Extreme Wallerrolle kreischen ließ.
„Das ist ein anderes Gefühl, als eine Satzforelle!“ sagte ich mit einem leichten Lächeln im Gesicht zu Adem, während er sich ins Zeug legte, den Wels erneut Richtung Schlauchboot zu dirigieren. Schließlich gelang es ihm und beide wurden langsam aber sicher müde, so dass Timo das Mono-Vorfach greifen und beherzt zum Wallergriff ansetzen konnte. Der Waller lag im Boot und uns war sofort klar, dass er die Zwei-Meter-Marke durchbrach! Der Biss erfolgte übrigens auf die Wallermontage, die Sebastian gebunden hatte und über die wir anfangs scherzten.
Wir waren allesamt voller Freude, klatschten uns gegenseitig ab und nahmen Kurs auf den Angelplatz, wo Sebastian uns bereits erwartete. Schnell legten wir das Maßband an und griffen zur Kamera, so dass der Wels schnell wieder in sein Element zurückgesetzt werden konnte.

Der restliche Tag verlief ruhig, was die Wallerruten anging und wir holten sie beim Sonnuntergang ein. Wir saßen allerdings noch etwas zusammen und ließen den anstrengenden Tag nochmals Revue passieren, bis wir uns zeitig hinlegten und unseren wohlverdienten Schlaf nachholten.

Tag 2 des Waller Workshop – Auslegen der Wallerruten im Morgengrauen!
Dies war allerdings nur bedingt möglich, denn der Wecker schellte kurz vor Sonnenaufgang und riss uns aus der Tiefschlafphase, denn die Wallerruten mussten natürlich neu gesetzt werden. Neben einem Karpfen konnte Sebastian am Vorabend noch einen ordentlichen Döbel auf seine Karpfenruten fangen, der unserer Hoffnungsträger war. Döbel bescherten mir in der Vergangenheit an diesem Gewässer den einen oder anderen kapitalen Wels, daher war ich voller Zuversicht, dass es auch dieses Mal klappen könnte. Nachdem wir die Wallerruten ausgelegt hatten, legten wir uns noch mal kurz hin und mit dem Start in den Morgen stand wieder das Feederfischen auf dem Programm. Heute zeigte uns Sebastian, dass er diese Art des Angelns beherrschte und zauberte einen Köderfisch nach dem anderen in den Setzkescher.

. Dabei konnte er sämtliche Fischarten überlisten, wobei unter anderem eine schöne Schleie die Bekanntschaft mit uns machte. Der Schleienbestand ist leider an vielen Gewässern enorm zurückgegangen und da wir sowieso genügend Köderfische hatten, waren wir uns einig, dass wir sie sofort und schonend wieder zurücksetzen werden.

Die Stunden zogen an uns vorbei und es wurde immer später ohne eine einzige Walleraktion verzeichnen zu können, was ich aufgrund der Bedingungen vor der Tour schon befürchtet hatte. Allerdings tröstete uns der Ausnahmewels vom Vortag über die Beißflaute hinweg und wir hatten trotzdem eine Menge Spaß. Adem zauberte uns zwischenzeitlich ein Festmal vom Feinsten, indem er uns das eine oder andere aus der türkischen Küche zubereitete. Zusätzlich erzählen wir uns Anekdoten vergangener Angeltouren, so dass der Tag letztendlich viel zu schnell vorbei ging und wir uns nach dem einholen der Wallerruten schlafen legten.

Tag 3 des Waller Workshop – Abschluss nach Maß!
Nach Sonnenaufgang blieben uns knapp fünf Stunden, um einen weiteren Wels an den Haken zu bekommen. Timo und ich überlegten kurz, ob wir nochmals Veränderungen an den Wallermontagen vornehmen sollten und so boten wir zwei der drei Wallerköder dieses Mal einen Meter flacher an, als zuvor.
Sebastian hatte am Vorabend erneut einen Döbel gefangen, so bestückten wir dieses Mal beide Bojenmontagen mit einem Döbel. Die Zeit verging wie im Fluge und wir bauten die Zelte ab und packten alles andere zusammen, was wir nicht mehr benötigten, bis letztendlich nur noch die ausgelegten Wallerruten am Platz standen. Eine halbe Stunde vor Ende des Waller Workshops kam dann schließlich doch noch die Erlösung und einer der beiden Döbel ging samt Pose plötzlich auf Tauchstation. Sebastian setzte den Anhieb und wir begaben uns erneut ins Schlauchboot zum Drillen. Es war kein großer Waller, der zum Vorschein kam, allerdings ein Zielfisch, den wir unter erschwerten Bedingungen überlisten konnten.

Alles in allem war es eine gelungene Wallertour, mit der alle mehr als zufrieden waren und wir konnten im Nachhinein auf lustige Tage zurückblicken, bei denen wir zusammen viel lachten und Spaß hatten. Unser Dank geht nochmals an Adem und Sebastian für ein wirklich tolles Wochenende!   

Ruwen Koring

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