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Schnelle Nummer im Frühling?

Wer möchte eine schnelle Nummer schieben oder besser eine Shortsession? Ich!

In den meisten Fällen habe ich durch Arbeit und Familie nicht die Zeit lange am Gewässern auszuharren oder auch lange vorzufüttern, dann heißt es mal wieder für mich Shortsession oder auch „eine schnelle Nummer schieben“. Für mich handelt sich dabei um Fahrten ans Gewässer die nicht länger als 5 Stunden dauern. Grade im Frühling bevorzuge ich diese Methode, da die Fische noch richtig aktiv Nahrung aufnehmen vor dem Laichgeschäft und man nicht unbedingt lange Vorfüttern muss.

Wenn ich nur ein paar Stunden Zeit habe um die Fische auf die Matte zu bekommen, ist es wichtig ihre Standorte ausfindig zu machen, schnell wirkendes Futter zu verwenden und flexibel zu sein.

Das Rad muss man aber nicht neu erfinden, die Fallenstellerei wird von vielen Anglern angewendet die genau wie ich wenig Zeit haben und es wurde auch schon viel drüber geschrieben.

Ich möchte euch aber trotzdem an meiner Taktik teilhaben lassen.

Der wichtigste Aspekt dabei ist wohl die Fische schnell ausfindig zu machen und seinen Platz am Gewässer zu finden. Ich greife auf mir bekannte Gewässer zurück, die ich schon lange befische und somit die Zugruten der Karpfen kenne.

Mir nicht bekannte Gewässer meide ich, ich möchte meine Köder nicht für ein paar Stunden im Nirvana ablegen. Klar kann man auf markante Stellen wie abfallende Kanten oder Plateaus im Gewässer zurückgreifen. Aber ob diese von den Fischen auch besucht werden bei ihren Streifzügen? Muss nicht immer der Fall sein, daher lieber bekannte Gewässer!

Hat man seinen Angelplatz erst einmal gefunden, sind hoch attraktive Köder und Futter bei Shortsessions extrem wichtig. Ihr fragt euch jetzt zu Recht, “ ist dies nicht immer der Fall“?

Ja, aber ein paar Kleinigkeiten gibt es doch, die man beachten sollte. So gibt es einige Sachen die für mich den Erfolg ausmachen beim Futter. Mir ist wichtig, dass ich nicht viel Zeit mit der Zubereitung des Futters verplempre, daher greife ich auf fertige Produkte zurück.

Dieses sind zum Beispiel fertige Stickmixe, schnell wirkende Grundfutter an den ich nicht viel basteln muss, fertig gekochte Partikel und Boilies die schnell wirken. Nicht falsch verstehen, ich wähle diese Produkte schon sorgfältig aus, nur möchte ich nicht Stunden mit der Zubereitung verbringen am Angelplatz. Das wichtigste sollte nämlich die Zeit sein, die unser Köder im Wasser verbringt und die Karpfen ihn einsaugen können. Gleichzeitig fütter ich nicht viel, eine Handvoll Boilies, ein Stick-Mix und ein Ballen Grundfutter reichen pro Rute aus. Mehr muss es nicht sein, die Karpfen sollen unseren Hakenköder schnell finden in kurzer Zeit.

Der dritte Faktor ist mein Tackle. Dieses wähle ich so gering wie nötig: Stuhl, Ruten, Kescher, Abhakmatte, Bissanzeiger, Futter und ein paar Kleinteile reichen mir völlig aus. Ich möchte flexibel sein und wechsle selbst bei Shortsession schnell meinen Platz, wenn ich die Fische wo anders ausmachen kann. Beispiel: Ich werfe meine Ruten aus und setze mich gerade in meinen Angelstuhl, um im gleichen Augenblick springende Fische am gegenüberliegenden Ufer zu sehen. Es wäre nun völliger Schwachsinn weiter an meinen Platz festzuhalten und zu denken das Futter zieht die Fische in kürzester Zeit auf meinen Platz. An kleineren Gewässern mag dies vielleicht noch funktionieren aber an größeren Seen, komme ich mit dieser Methode schneller zum Erfolg.

Ein weiterer Faktor ist die Montage. Auch hier sollte man meinen, „die ist doch immer wichtig oder“? Auch hier ein klares JA aber grade bei kürzeren Ansitzen muss diese perfekt sein. Schon der kleinste Anhalt, dass meine Montage nicht richtig funktionieren könnte, veranlasst mich diese noch schneller als sonst zu wechseln oder auszutauschen. Schon beim Ausbringen der Montage wird drauf geachtet, dass diese perfekt liegt. Ist auch nur das kleinste Gefühl vorhanden, dass diese sich beim Wurf überschlagen haben sollte oder nicht auf der gewünschten Stelle/Untergrund liegt, wird dieses Problem sofort behoben.

„Shortsession“ oder „Schnelle Nummer“, der eine hasst sie, der andere mag sie. Das wichtigste bleibt aber die Zeit die man am Wasser verbringt und der Köder im Wasser badet. Auf der Wohnzimmercouch habe ich noch nie Karpfen überlisten können, höchstens auf dem Fernseher zuschauen können, wenn andere auf bekannten DVD’s Fische überlisten konnten.

Ich persönlich verbinde mit Shortsessions die Zeit mit meinen kleinen Sohn am Wasser. Nach der Arbeit schnell nach Hause, die Ruten, meinen Sohn eingepackt und schnell für ein paar Stunden ans Wasser. Fängt man dann noch einen Karpfen, sieht das leuchten in den Kinderaugen und mag er noch so klein sein, hat sich dieser kurze Aufwand natürlich voll und ganz gelohnt.

Euer, Jörg Wegmann

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